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Die gemeinnützige Hallenbad-Initiative Kemnat (HIK) kann stolz auf 20 Jahre ehrenamtliche Arbeit zurückblicken. Der runde Geburtstag wurde gebührend mit einem 24-Stunden-Schwimmen gefeiert.

Beim 24-Stunden-Schwimmen, das kürzlich im Kemnater Hallenbad über die Bühne ging, zogen 279 Teilnehmer ihre Bahnen – auch mitten in der Nacht war einiges los im Becken. Zusammen absolvierten die Wasserratten 804.900 Meter beziehungsweise 32.196 Bahnen. Die längste Einzelstrecke weiblich waren 40.500 Meter, die längste Einzelstrecke männlich 27.000 Meter.

„Die Veranstaltung war ein großer Erfolg“, freute sich Katja Behringer, die zweite Vorsitzende der HIK. Wie im Übrigen auch die gesamte Story des Vereins: Um die Schließung des Kemnater Hallenbads abzuwenden, hatte sich 2005 eine Gruppe von 15 Freunden des Bads zu einem eigenen Verein zusammengeschlossen. Innerhalb von zwölf Monaten wuchs die Zahl der Mitglieder auf mehr als 500 – ein Zeichen, dass den Kemnatern ihr „Bädle“ ans Herz gewachsen war. Auch die meisten der Gründungsmitglieder sind bis heute dabei.

Am 1. Juni 2006 hat die HIK das Kemnater Hallenbad von der Stadt übernommen. Seitdem wird das „Bädle“ auf Vereinsebene durch die Mitarbeit vieler ehrenamtlicher Helfer betrieben und verwaltet. Und das mit großem Erfolg, wie die Vereinsvorsitzende Martina Sybel betont. Weder würden rote Zahlen geschrieben, noch sei das Bad unterfrequentiert. Im Gegenteil: „Viele Bewerber für Schwimmzeiten müssen vertröstet werden, aktuell haben wir keine Zeitfenster frei“, sagt Sybel. Genutzt wird das Bad vom TV Kemnat, der DLRG, vielen Schulen und weiteren Organisationen aus Ostfildern und der Region. Für die Öffentlichkeit hat das „Bädle“ samstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Martina Sybel erinnerte in ihrem Grußwort zum 20-jährigen Vereinsbestehen aber auch an schwere Zeiten, etwa an die Anfänge, als die Stadt aus finanziellen Gründen beschlossen hatte, dass ihr drei Hallenbäder zu viel seien. Damals gab es neben dem Nellinger und dem Kemnater Hallenbad auch noch in Ruit die Möglichkeit, ins kühle Nass zu springen. Sowohl der kostenintensive Einbau einer neuen Heizungsanlage 2012 als auch die Corona-Pandemie mit ihren Beschränkungen waren Stolpersteine und wurden von der HIK gemeinsam mit der Stadt sowie vielen weiteren Unterstützern gemeistert.

Eine weitere Krise war der große Wasserschaden Ende 2022, als 160.000 Liter Wasser aufgrund einer defekten Pumpe ausgelaufen waren. Der finanzielle Schaden bewegte sich im fünfstelligen Bereich. „Da dachten wir, das schaffen wir nie“, erinnerte sich Sybel. Aber letztlich wurde auch das mit Unterstützung der Stadt, der Pfingstweideschule, einigen örtlichen Vereinen, der BW-Bank, der Volksbank Mittlerer Neckar sowie durch Finanzspritzen der Bürgerstiftung Ostfildern und der Futterer-Stiftung gemeistert.

Die HIK leiste „eine bemerkenswerte Arbeit“, würdigte Oberbürgermeister Christof Bolay das große ehrenamtliche Engagement der Hallenbadinitiative. „Viele der Mitglieder sind von Anfang an dabei. Das ist in heutigen Zeiten alles andere als selbstverständlich und zeigt, dass ihr Bädle für viele Menschen eine echte Herzensangelegenheit ist.“

 



22.05.2025 12:15:13